/ Martin Lüpold
Die Tintenfrass-Digitalisierung läuft
Rund 1000 Dossiers mit Geschäftsbriefen der Basler Textilindustrie aus dem frühen 19. Jahrhundert sind neu online. Das ist erst der Anfang. Denn im Rahmen des Projekts zur Eindämmung des Tintenfrasses sollen total 250'000 Briefe digitalisiert werden.
Es sind über 250'000 Briefe in 40'000 Dossiers. Das sind Briefe, welche von Firmen aus der ganzen Welt nach Basel geschickt wurden. Genauer an die Textilfirmen im Württembergerhof (Forcart-Weiss und Burckhard-Wildt), an die Firma im Segerhof (Christoph Burckhardt & Co.) sowie an J.S. Alioth & Co. Diese Geschäftsbriefe zeugen von der kommerziellen Verflechtung Basels mit Europa und der Welt.
Das Briefpapier ist in vielen Fällen sehr dünn und fragil, die verwendete Eisengallustinte ist oft chemisch suboptimal, sprich: sauer. Das Resultat: Die Tinte frisst sich durch das Papier. Das Phänomen heisst Tintenfrass. Die Geschäftsbriefe des SWA gehören zu jenen Beständen, welche im Rahmen des Tintenfrass-Projekts der Universitätsbibliothek Basel bearbeitet werden. Bearbeitung heisst: Gute Verpackung und Lagerung; Behandlung von Schäden; und: Digitalisierung, damit die wertvollen Originale geschont werden.
Die Digitalisierung ist das sichtbarste Zeichen des Projektfortschritts. Aktuell werden die Briefe von Firmenarchiv Forcart-Weis & Söhne (Württembergerhof, SWA HS 258) digitalisiert und laufend auf der Plattform e-manuscripta freigeschaltet. Vor der Digitalisierung werden die Briefe durch die Restauratorinnen gesichtet und wenn nötig behandelt.
Wie Sie aus den Digitalisaten eine Sammlung für Ihr Forschungsprojekt zusammenstellen können, erfahren sie hier.