Was finden Sie im Rechercheportal Zeitungsausschnitte?

Die Plattform umfasst: 

1. Alle Zeitungsausschnitte, die das Schweizerische Wirtschaftsarchiv (SWA) zu Themen und Akteur*innen der Schweizer Wirtschaft seit 2013 digital archiviert.
   Dieser Teil der Sammlung umfasst über 317'000 Artikel (Stand 2025). Jährlich kommen zwischen 20'000 und 30'000 Stück dazu. Neue Zeitungsausschnitte sind ca. 2 Monate nach Erscheinen auf der Plattform verfügbar.
2. Jene Zeitungausschnitte von vor 2012, die vom SWA physisch gesammelt und retro-digitalisiert wurden. Aktuell sind das über 2 Millionen Zeitungsausschnitte (Stand 2025). 

Im Rahmen eines Retro-Digitalisierungsprojekts (ab 2016, laufend) wurden bereits alle Zeitungsausschnitte aus den SWA-Dokumentensammlungen zu Personen, Firmen, Verbänden und den Sachthemen Seidenindustrie, Banken, Finanzwirtschaft, Landwirtschaft und Betriebswirtschaft digitalisiert. Noch in Bearbeitung sind die Bereiche Versicherungen, Verkehr, Ausstellungen, internationale Organisationen, Volkswirtschaft und soziale Themen (Stand 2025).

Im Rechercheportal Zeitungsausschnitte können Sie den digitalen Bestand via Stichwortsuche oder mit verschiedenen Filtern durchsuchen. 

Die noch nicht digitalisierten physischen Zeitungsausschnitte (von Mitte des 19. Jahrhunderts bis 2012) können Sie bestellen und im Sonderlesesaal des SWA einsehen. Dafür steht Ihnen das Findmittel SWA Search zur Verfügung.

Was ist die Zeitungsausschnittsammlung des SWA?

Die Zeitungsausschnittsammlung des SWA besteht aus ca. 2.7 Millionen ausgewählten Zeitungsartikeln aus den 1850er-Jahren bis in die Gegenwart. Die Sammlung dokumentiert Trends in der Schweizer Wirtschaft und entsprechende mediale Diskurse in einer breiten Art und Weise. Mit dieser einzigartigen Zeitungsausschnittsammlung bietet das SWA Forschenden, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit somit Dokumentationsmaterial für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Schweiz ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 

Bevor es Datenbanken mit Zeitungen im Volltext gab, waren Zeitungsausschnittsammlungen die einzige Möglichkeit für systematische (Medien)Recherchen. Aber auch heute noch erlaubt die Zeitungsausschnittsammlung fokussierte Recherchen in einem kuratierten Bestand. Bei der Sammlung des SWA handelt es sich um eine der letzten gesamtschweizerisch relevanten Zeitungsausschnittsammlungen, die noch öffentlich und kostenlos zugänglich sind, natürlich im Rahmen des geltenden Urheberrechts. Sie wird laufend fortgeführt.

Welche Zeitungstitel wurden und werden ausgewertet?

Das SWA wertet seit den 1920er-Jahren die Schweizer Printmedienlandschaft selbst aus. Die Sammlung reicht bis weit ins 19. Jahrhundert zurück, weil die Basler Handelskammer dem SWA zu seiner Gründung ihre Zeitungsausschnittsammlung übergab. Zeitungen wurden gegründet und verschwanden wieder, politische Orientierungen änderten sich ebenso wie die Praxis und Theorie der journalistischen Arbeit. Welche Zeitungen zu welchem Zeitraum in der Geschichte des SWA ausgewertet wurden, lässt sich daher nicht im Detail rekonstruieren. Angestrebt war immer die Erfassung aller wichtigen Zeitungen der Schweiz, wobei die Romandie und das Tessin schwach vertreten sind. 

Seit 2012 werden folgende Tages- und Wochenzeitungen vom Team der Wirtschaftsdokumentation am SWA ausgewertet: Aargauer Zeitung, Agéfi (bis 2020), Basler Zeitung, Blick, Der Bund, BZ Basel, Finanz und Wirtschaft, Handelszeitung, Luzerner Zeitung, Neue Zürcher Zeitung, NZZ am Sonntag (systematisch ab 2020), St. Galler Tagblatt, Sonntagszeitung (ab 2020), Die Südostschweiz, Tages-Anzeiger, Le Temps, Tribune de Genève (systematisch ab 2021), Die Wochenzeitung und Bilanz. 2018 kam ausserdem die Republik dazu. 

Die Filter des Rechercheportal Zeitungsausschnitte erlauben eine gewisse Rekonstruktion des Sammlungsprofils. So lässt sich mit dem Suchfilter «Zeitung» bis zu einem gewissen Grad rekonstruieren, welche Titel ausgewertet wurden und wie viele Artikel aus einem Zeitungstitel in die Sammlung Eingang fanden. Mit dem Filter «Quelldatum» lässt sich analysieren, wie viele Artikel in bestimmten Zeiträumen gesammelt wurden.

Wie werden die Zeitungsausschnitte ausgewählt und sortiert?

Bis 2012 wurden die analogen Ausschnitte in Dokumentensammlungen (Dossiers) zu Wirtschaftsthemen, Firmen und Organisationen (Verbände und weitere Institutionen) und Personen abgelegt. Seit die Artikel digital gesammelt werden, werden sie durch Schlagworte einer digitalen Dokumentensammlung zugeordnet. Auch hier stehen die drei Kategorien von Dokumentensammlungen (Wirtschaftsthemen, Firmen und Organisationen, Personen) zur Verfügung. Die analogen und digitalen Dokumentensammlungen enthalten neben den Zeitungsausschnitten weitere Publikationen in analoger und digitaler Form. Diese können über SWA Search eingesehen bzw. die ganzen Dokumentensammlungen in den Sonderlesesaal bestellt werden.

Die Auswahl der Artikel sowie ihre Beschlagwortung erfolgt am SWA intellektuell, d.h. durch die Mitarbeitenden der Wirtschaftsdokumentation. Sie archivieren Artikel zu Themen, Unternehmen und Personen, zu denen am SWA bereits eine Dokumentensammlung besteht, und legen bei Bedarf und im Einklang mit dem Sammlungsprofil des SWA neue Dossiers an. Die intellektuelle Beschlagwortung orientiert sich nicht am Titel oder Aufhänger der Zeitungsartikel, sondern an ihrem Inhalt. Die Informationsspezialist*innen am SWA arbeiten mit einer Liste von festgelegten Schlagworten (siehe Struktur und Thesaurus). Somit entsteht eine sorgfältig kuratierte Zeitungsausschnittsammlung, die die archivierten Artikel für die Benutzenden inhaltlich sortiert und Orientierung im Informationsüberfluss bietet. 

Was ist bei der Benutzung der Sammlung zu beachten?

Die Zeitungsausschnittsammlung des SWA wurde seit Gründung des SWA vor über hundert Jahren von verschiedenen Informationsspezialist*innen und Fachreferent*innen professionell erstellt. Für eine vertiefte Medienanalyse empfiehlt sich allerdings eine weiterführende Recherche, beispielsweise in der Mediendatenbank Swissdox (Zugang lizensiert). Ausgewählte historische Zeitungen ohne Beschlagwortung finden sich auf e-newspaperarchives (Zugang frei). Zeitungs-, Fernseh- und Radio-Redaktionen verfügen zudem oft über eigene Archive. 

Ausserdem gibt es frei zugängliche jährliche Analysen der aktuellen Schweizer Medienlandschaft, die bei der politischen, gesellschaftlichen und journalistischen Einordnung der Presseinhalte helfen können. So publiziert das Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft an der Universität Zürich seit 2018 das «Jahrbuch Qualität der Schweizer Medien» oder der Schweizer Presserat seit 2008 das «Jahrheft des Schweizer Presserats». 

Und natürlich finden sie aktuelle Forschungsarbeiten zur Schweizer Medienlandschaft sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte in der Universitätsbibliothek Basel. Den Katalog finden Sie unter diesem Link. 

Wie ist Sammlung strukturiert und beschlagwortet?

Die Dokumentensammlungen zu Personen sowie über Firmen und Organisationen werden mit dem Namen betitelt. Namenswechsel von Firmen und weiteren Organisationen werden nachgeführt. Firmen und Organisationen sind mit den Normdaten der GND (Gemeinsame Normdatei) verknüpft.

Die Dokumentensammlungen zu Wirtschaftsthemen trugen bis 2004 historische Titel wie z.B. «Gewerbe- und Fabrikinspektionswesen». 2005 fand eine Revision statt:  Die Anzahl Dokumentensammlungen wurde von 3500 auf 1200 reduziert; vor allem auf eine starke geografische Gliederung wurde verzichtet. Die neu verwendeten Titel bzw. Begriffe wurden in Anlehnung an den Standard Thesaurus Wirtschaft STW vergeben. Um die Suche intuitiver zu gestalten, wurden die Begriffe zum Teil angepasst (z.B. Verwendung von «AHV» anstatt «Gesetzliche Rentenversicherung»).

Der STW stellt zudem eine hierarchische Gliederung zur Verfügung (Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft etc.), welche sich für eine systematische Suche gut eignet. Sie findet sich im Suchportal unter «Themen systematisch».

Die Dokumentensammlungen mit den historischen Benennungen wurden mit den neuen STW-basierten Titeln der Dokumentensammlungen verknüpft. So gelangt man in der Suche mit einem STW-Schlagwort zur historischen Dokumentensammlung. Oft führt ein STW-Schlagwort zu mehreren historischen Dokumentensammlungstitel-Begriffen (z.B. sind unter «Geldpolitik und Währung» die historischen Dokumentensammlungen «Münz- und Währungswesen», «Notenbank», «Devisengesetzgebung», «Goldklausel» und weitere zu finden).

Seit 2020 werden statt der adaptierten STW-Begriffe von 2005 die Begriffe des originalen STW verwendet. Dies hat u.a. den Vorteil, dass die Terminologie laufend aktualisiert wird. So heisst zum Beispiel die Dokumentensammlung «Geldpolitik und Währung» aktuell nur noch «Geldpolitik».

Alle früher benutzten Begriffe bzw. Titel von Dokumentensammlungen werden bei einer Suche als Synonyme mitberücksichtigt.

Die Sammlung folgt auch geografischen Kriterien (Geografika nach GND).
Die Dokumentensammlungen handeln grundsätzlich von der Schweiz. Eine Ausnahme bilden die Dossiers der Volkswirtschaften der Länder. Sie finden sich unter «Volkswirtschaft. Land XY».

Wichtige Handelspartner der Schweiz verfügen über eine Dokumentensammlung «Wirtschaftsbeziehungen Schweiz – Land XY».

Jeder Kanton verfügt über eine Dokumentensammlung «Volkswirtschaft Kanton XY".

Einige thematische Dokumentensammlungen sind kantonal gegliedert (Finanzpolitik, Öffentliche Finanzen, Öffentliche Verwaltung, Steuer, Steuerpolitik, Geschichte).

Die Dokumentensammlung «Kommunales Unternehmen Kanton XY» umfasst Publikationen zur Wirtschaft von wirtschaftskräftigen Städten des jeweiligen Kantons.

Verschiedene Dokumentensammlungen sind nach Regionen unterteilt.

Details zu den geografischen Unterteilungen finden Sie im PDF.

Anleitung und technische Hintergründe (PDF)

Dieses Angebot wurde ermöglicht durch grosszügige Unterstützung zahlreicher Institutionen und Personen. Vielen Dank!